Soziale Netzwerke und die politische Rechte – Symposium an der Universität Potsdam

Mit dem Phänomen „Lügenpresse“, Verschwörungstheorien über Flüchtlinge in rechten Medien sowie islamfeindlichen Argumentationen populistischer Parteien in sozialen Netzwerken befasst sich eine internationale Tagung, die am 17. und 18. Januar am Institut für Romanistik der Universität Potsdam stattfindet. Der Titel der Tagung „Morphogenesis and Virality of Right Wing Body of Thought in Germany, Italy and France“ macht deutlich, worum es geht: die Analyse von sich schnell und unkontrolliert ausbreitenden Inhalten im Web. Das Symposium ist Teil einer Forschungskooperation zwischen Nachwuchswissenschaftlern der Kultur- und Mediensemiotik an den Universitäten Potsdam und Turin. Initiatoren sind Prof. Dr. Eva Kimminich und Prof. Dr. Massimo Leone.


„Die virale Verbreitung von Inhalten im Internet ist besonders gefährlich, wenn es um Falschinformationen geht“, erklärt die Potsdamer Romanistin und Kultursemiotikerin Prof. Dr. Eva Kimminich. „Enten, pseudowissenschaftliche Informationen und Verschwörungstheorien wuchern im Web. In wirtschaftlichen Krisenzeiten und im Hinblick auf Integrationsfragen finden sie fruchtbaren Boden“, sagt die Wissenschaftlerin und weist darauf hin, dass solche Diskurse ideologische Diskriminierungen aufgrund von Ethnie, Religion, Weltbild oder Geschlecht unterfüttern. Italien, Frankreich und Deutschland seien nicht immun gegen solche Phänomene, die im Internet entstehen, aber auch das Leben außerhalb des World Wide Web „kontaminieren“. Daher müsse auf professioneller Ebene viralen Fehlinformationen, sogenannten Hate speeches oder Verschwörungstheorien etwas entgegengesetzt werden.
Auf dem Symposium diskutieren die Nachwuchswissenschaftler aus Potsdam und Turin, wie die von Individuen oder Gruppen in Umlauf gebrachten Inhalte vermehrt und verändert werden. Welche Begriffe, Bilder oder Argumentationen lassen sich besonders gut verbreiten? Und wie beeinflussen sie die gesellschaftliche Wirklichkeitswahrnehmung? Im Fokus der jungen Forschenden stehen hierbei vor allem populistische Statements und Hassreden.
Die Kooperation zwischen der Kultur- und Mediensemiotik an den Universitäten Potsdam und Turin wird vom DAAD gefördert und ist eingebunden in das europäische COST-Forschungsprojekt „Comparative Analysis of Conspiracy Theories“.

Zeit: 17. und 18.1.2017
Ort: Campus Am Neuen Palais, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam, Haus 19, Raum 1.21
Kontakt: Prof. Dr. Eva Kimminich, Institut für Romanistik
Telefon: 0331 977-4144
E-Mail: eva.kimminich@uni-potsdam.de
Internet: www.uni-potsdam.de/romanistik-kimminich/team/aktuelles/tagung-morphogene...

Medieninformation 11-01-2017 / Nr. 005

Jana Scholz

Universität Potsdam
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