Wie entsteht Biogas?

Experiment des Monats Mai 2013

Mit einem einfachen Experiment kannst du herausfinden, wie das funktioniert.

► Um das Gas aufzufangen, haben Biogasanlagen einen flexiblen „Hut“.

Das brauchst du für dein Experiment:

  • Plastikflasche (1 Liter), 1 Trichter, 1 Luftballon
  • 200 g Biomasse: pflanzliche Küchenbfälle, z.B. Obstschalen, Gemüsereste
  • etwa 5 Esslöffel Kompost oder Gartenerde
  • 1/4 Brühwürfel
  • 1 Teelöffel Zucker
  • warmes Wasser

Und so funktioniert dein Experiment:

Fülle die Küchenabfälle, den zerkleinerten Brühwürfel und die Erde mit Hilfe des Trichters in die Flasche und mische das Ganze gut durch. Fülle die Flasche gut zur Hälfte mit warmem Wasser auf. Gib den Zucker dazu. Ziehe zum Schluss einen Luftballon über den Flaschenhals, so dass die Öffnung luftdicht abgeschlossen ist. Stelle die Flasche warm, z. B. in die Nähe der Heizung. Dann musst du ein paar Tage warten. Nach 3 Tagen kannst du nachsehen, ob sich die Ballons schon etwas gefüllt haben. Siehst du noch kein Ergebnis, warte noch ein paar Tage.

Was fällt auf?

Der Ballon füllt sich zunehmend mit Gas.

Warum ist dies so?

In den Bioabfällen leben zahlreiche Bakterien, die sich von Pflanzenresten ernähren und davon ziemlich viel „pupsen“. Geschieht dies in einem geschlossenen Gefäss ohne Sauerstoff, dann entsteht Biogas. Auch „pubsende“ Kühe produzieren Biogas. Denn im Kuhmagen leben sehr viele Bakterien und verarbeiten einen Teil des Futters zu Biogas.

Eine große Biogasanlage funktioniert übrigens ganz ähnlich wie ein Kuhmagen. In einen großen Behälter gibt man das, wovon die Bakterien gerne leben: Energiepflanzen wie Mais, Gülle oder Mist. Deckel drauf, Wohlfühltemperatur für die Mikroorganismen einstellen und - los geht’s. Je mehr Zucker die zugegebene Biomasse enthält, desto mehr Gas entsteht. Dieses Biogas enthält hauptsächlich energiehaltiges Methan, das sehr gut brennt. Biogas ist ein guter Treibstoff für Motoren. Die können wiederum Generatoren antreiben und so Strom produzieren.

Vier Kühe liefern übrigens so viel Energie, dass damit ein Haus ein Jahr lang mit Strom versorgt werden kann. Die Energie einer Bananenschale reicht bereits, um eine 11W Lampe eine gute halbe Stunde leuchten zu lassen.

Helene Foltan ist Agrarwissenschaftlerin und zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam Bornim (ATB).

www.atb-potsdam.de

proWissen e.V. und PotsKids stellen hier zusammen mit Potsdamer Wissenschaftlern verschiedene Experimente vor.