Ein „versilbertes“ Osterei

Experiment des Monats März 2014

Material:

1 hartgekochtes Ei
1 Kerze
2 x ca 30 cm lange Stücke Draht (am besten Bindedraht)
Glas mit Wasser

Durchführung:

Lege die beiden Drahtstücke senkrecht aufeinander und verdrehe sie so, dass ein Kreuz entsteht. Setze das Ei mit der Unterseite auf den Knotenpunkt und verdrehe jeweils die beiden gegenüberliegenden Drahtenden knapp über der Eispitze, so dass das Ei wie in einem Körbchen sitzt. Lege die 4 Drahtenden zusammen und halte das Ei daran über eine Kerzenflamme, so dass der Ruß es komplett schwarz färbt. Tauche das schwarze Ei dann in ein mit Wasser gefülltes Glas und das schwarze Ei „färbt“ sich außen silbern! Ziehst du es aus dem Wasser heraus, ist es wieder schwarz.

Erklärung:

An der Rußschicht der Eischale bleiben Luftmoleküle haften, so dass das Ei beim Eintauchen von einer dünnen Lufthülle umgeben ist. Auf diese Luftschicht treffen die Lichtstrahlen aus verschiedenen Richtungen auf und werden unterschiedlich stark zurückgeworfen(reflektiert). Die Lichtstrahlen die sehr schräg auftreffen, werden dabei sogar vollständig reflektiert. Dieser Vorgang heißt Totalreflexion. Da diese Totalreflexion bereits an der Grenze zwischen Wasser und Lufthülle passiert, dringen die Lichtstrahlen nicht bis zur Eischale vor. Daher ist die Rußschicht nicht zu sehen, sondern nur die silbrige Grenze zwischen Luft und Wasser wird sichtbar. Die „Versilberung“ ist nicht vollständig, da ein Teil der Lichtstrahlen auch kleinere Auftreff-Winkel hat. Diese Strahlen durchdringen die Lufthülle bis zur Rußschicht, an der sie zurückgeworfen werden und so das schwarze Ei sichtbar machen.

Dr. Uta Magdans ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Didaktik der Physik an der Universität Potsdam

http://www.uni-potsdam.de/u/physik/didaktik/homepage/mik1.htm/

proWissen e.V. und PotsKids stellen hier zusammen mit Potsdamer Wissenschaftlern verschiedene Experimente vor.