Stadt- und Landesbibliothek Potsdam zeigt Wanderausstellung der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße zur Geschichte der Brandenburgischen Frauenhilfe
Die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam zeigt noch bis zum 14. März 2015 die von der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam konzipierte Ausstellung "Die Geschichte der Brandenburgischen Frauenhilfe". In Potsdam und Umgebung waren die Mitglieder der Evangelischen Frauenhilfe besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aktiv am Verbandsgeschehen beteiligt.
Am Mittwoch, 4. März 2015, um 18 Uhr wird Maria Schultz in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam einen Vortrag zur Geschichte der Frauenhilfe halten. Die Historikerin ist Mitarbeiterin der Gedenkstätte Leistikowstraße und hat die Ausstellung kuratiert. Der Vortrag findet anlässlich der 25. Brandenburgischen Frauenwoche in der Stadt- und Landesbibliothek in Potsdam statt.
Die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam befindet sich in einem ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus, das bis 1945 auch den Sitz der Evangelischen Frauenhilfe beherbergte. Damit ist die Vorgeschichte des Gebäudes, in dem sich von 1945 bis 1991 das sowjetischen Untersuchungsgefängnisses befand, topographisch und historisch eng mit dem sozialen Engagement evangelischer Frauen in Brandenburg und Preußen verbunden. "Im Rahmen des Ausstellungsprojektes konnten wir die Vorgeschichte des ehemaligen Gefängnisgebäudes umfassend erforschen", sagte die Mitarbeiterin der Gedenkstätte Maria Schultz heute in Potsdam. "Die Ausstellung beleuchtet nicht nur die Geschichte der Brandenburgischen Frauenhilfe, sondern zeigt auch neue Erkenntnisse über die Anfangszeit der Gefängnisnutzung. Teile sind in die Dauerausstellung in der Gedenkstätte Leistikowstraße eingeflossen", so Schultz.
Die Evangelische Frauenhilfe hatte in den 1920er Jahren insgesamt 600.000 Mitglieder, mehr als 60.000 von ihnen in Brandenburg. Anhand von bisher unbekannten Dokumenten, eindrucksvollem Bildmaterial, historischen Amateurfilmaufnahmen und interessanten Exponaten zeigt die Ausstellung den selbstlosen Einsatz der Brandenburger Frauen bis zum Kriegsende 1945. Sie erzählt aus verbandsgeschichtlicher und biografischer Perspektive, wie sich die Frauenhilfe trotz ihres vorherrschenden konservativen Frauenbildes an gesellschaftliche Veränderungen anpasste und dabei bedeutende Frauenpersönlichkeiten hervorbrachte wie beispielsweise Marie Goslich, Helene von Oppen, Sigrid Schulz oder Magdalene Vedder. Armen- und Krankenpflege, Fortbildungskurse für Frauen, Müttererholungsfürsorge und Bibelarbeit leisteten einen wichtigen Beitrag zur Emanzipation von Frauen in Brandenburg und Preußen. "Unser Anliegen war es, den Akteurinnen im Kontext der Geschichte ihres Verbandes Gesicht und Stimme zu geben", erläutert Kuratorin Maria Schultz das Konzept der Ausstellung. Gestaltet wurde die Ausstellung von BÜROSTICH aus Potsdam.
Leihgeber sind neben zahlreichen Privatpersonen unter anderem das Brandenburgische Landeshauptarchiv, das Bundesarchiv, die Schwesternschaft der Evangelischen Frauenhilfe Potsdam-Stralsund, das Evangelische Landeskirchliche Archiv Berlin, das Niederlausitz-Museum Luckau, das Museum und Galerie Falkensee sowie weitere kirchliche Archive, Bibliotheken und Institutionen.
Das Bild im Anhang stellen wir Ihnen zur einmaligen Veröffentlichung im Rahmen der Berichterstattung über die Ausstellung zur Verfügung.
Bildtext: Kinderbetreuung durch die Frauenhilfe
Potsdam, 1926 | Stralsund, Schwesternschaft der Evangelischen Frauenhilfe Potsdam-Stralsund
Mittwoch, 4. März 2015, 18 Uhr
Im Dienst für Kirche und Volk. Die Geschichte der Brandenburgischen Frauenhilfe 1902-1950
Vortrag und Diskussion mit Maria Schultz, Mitarbeiterin der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam
Ort: Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, Am Kanal 47, 14467 Potsdam, Vortragssaal
Die Wanderausstellung „Die Geschichte der Brandenburgischen Frauenhilfe“ ist noch bis zum 14. März 2015 in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (Foyer) zu sehen.
Information: www.gedenkstaette-leistikowstrasse.de
www.bibliothek.potsdam.de
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