Kann man Antikörper auch ohne Tierversuche herstellen?

Information 36/2019
Potsdamer Köpfe in der Wissenschaftsetage

Am Dienstag, den 28. Mai um 17:30 Uhr, ist Steffi Lütke – Cosmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Professur Immuntechnologie an der Universität Potsdam, als Potsdamer Kopf zu Gast in der Wissenschaftsetage im Bildungsforum und erläutert, wie man Antikörper auch ohne Tierversuche herstellen kann.

Foto: Steffi Lütke-Cosmann © Jaqueline Schulz

Antikörper (Proteine) werden vom eigenen Immunsystem gebildet und zerstören im Körper Krankheitserreger. Außerhalb des Körpers kann man mit Antikörpern auch Bakterien oder giftige Substanzen im Trinkwasser nachweisen, Krankheiten identifizieren und sogar heilen oder an neuen Erkenntnissen forschen. Die Stiftungsprofessur „Immuntechnologie“ an der Universität Potsdam hat sich zum Ziel gesetzt, die Herstellung von Antikörper zukünftig ohne Versuchstiere zu ermöglichen. Dafür arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Strategien einer künstlichen Immunreaktion. Die Immunreaktion wird dabei in die Zellkulturschale übertragen und optimiert. Antikörper können dadurch zukünftig sehr viel wirkungsvoller und schonender hergestellt und vielfältig genutzt werden. Die Arbeiten werden von 20 Forschenden an der Universität Potsdam durchgeführt. Unterstützung erfahren sie von acht Biotechnologie-Unternehmen, die dabei helfen, die Ergebnisse der Forschung in Diagnose und Therapie zur Anwendung zu bringen. Geforscht wird in Potsdam, auf dem Universitätsgelände in Golm. Durch die Kooperation mit verschiedenen Industriepartnern finden aber auch viele Forschungsarbeiten in den Unternehmen statt.

Dipl.-Ing. Steffi Lütke - Cosmann , Wissenschaftliche Mitarbeiterin Professur Immuntechnologie, Universität Potsdam. Studium der Biotechnologie an der TU Berlin, seit 2012 Diplom-Ingenieurin für medizinische Biotechnologie. Diplomarbeit am Robert Koch Institut mit Fokus auf das Antikörper: Untersuchung der Blutseren von HIV-positiven Patienten auf das Vorhandensein bestimmter Antikörper, die helfen sollten, einen Impfstoff zu entwickeln. Nach einem Praktikum in der Wissenschaftskommunikation, bei Wissenschaft im Dialog, berufsbegleitender Master in Wissenschaftsmarketing. Parallel seit 2012 in der Stiftungsprofessur Immuntechnologie, unter der Leitung von Katja Hanack.

„Das Besondere an meiner Arbeit ist der Wechsel zwischen praktischer Tätigkeit im Labor oder als Lehrende bei der Betreuung von Praktika, Abschlussarbeiten und natürlich der Büroarbeit. Die wissenschaftlichen Freiheiten an der Universität genieße ich und freue mich, dass ich in einem netten und jungen Team arbeiten darf“, so Frau Lütke – Cosmann.

Das Vortragsthema ist eines von 20 Forschungsprojekten, die aktuell in der Open-Air-Ausstellung „WISSENSCHAFT IM ZENTRUM“, am Bauzaun in der Friedrich-Ebert-Straße, zu sehen sind.

In der Vortragsreihe Potsdamer Köpfe in der Wissenschaftsetage erfahren die Gäste Aktuelles und Spannendes aus Wissenschaft und Forschung und schauen den Expertinnen und Experten aller Disziplinen bei ihrer Arbeit über die Schulter.

| 28.05.2019 | 17:30 – 18:30 Uhr

| Dipl.-Ing. Steffi Lütke – Cosmann, Universität Potsdam
| Wissenschaftsetage | 4. OG, Raum Volmer
| Eintritt: 5,00 Euro | Schüler und Studierende frei
| Parallel findet ein kostenloses Vorleseprogramm in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam statt.

Pressekontakt | proWissen Potsdam e.V.
Andrea Jacob
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
WIS im Bildungsforum
Am Kanal 47, 14467 Potsdam
Tel.: (0331) 977 4592
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