Oberstleutnant Dr. Harald Potempa, Von Ludwig XIV. bis zum Grundgesetz – Versailles und die deutsche (Militär-) Geschichte

08. Nov. 2014 - 11:00 Uhr bis 12:30 Uhr

Wer in Deutschland vor 1871 „Versailles“ sagte, der meinte die Residenz dreier französischer Könige, die allesamt Ludwig hießen (XIV., XV. und XVI.). Wer diesen Begriff von 1871 bis 1919 benutzte, der spielte auf die Proklamation des neuen deutschen Kaisers Wilhelm I. im Spiegelsaal an. Wer hingegen nach 1919 diesen Namen im Munde führte, der bezog sich auf den Friedensvertrag nach dem Ersten Weltkrieg. In jedem Fall wirkte der sich ändernde Mythos Versailles.

Seit seiner Errichtung im 17. Jahrhundert war dieses Schloss, seine glanzvolle Hofhaltung und sein Garten in Deutschland zunächst oft kopiertes Vorbild. Es war Symbol für Aufstieg und Niedergang der absoluten Monarchie, diente als Ort für Vertragsabschlüsse, Proklamierungen, Versammlungen und Ausstellungen. An seinem Beispiel kann deutsch-französische Militär- und Demokratie-Geschichte erzählt werden. Dies beinhaltet die Verbindungen Potsdam-Versailles.

Die Väter und Mütter des Grundgesetzes tagten 1948/49 auf Herrenchiemsee unweit des Schlosses von König Ludwig II. von Bayern, der hier eine Miniaturkopie von Versailles errichten ließ.

Der Vortrag widmet sich dem Bedeutungswandel von Versailles in der deutschen Geschichte.

Oberstleutnant Dr. Harald Potempa seit 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Pressestabsoffizier im Bereich Medien des ZMSB und war seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in Potsdam. Er promovierte 1995 mit einer Arbeit über "Die Königlich-Bayerische Fliegertruppe 1914-1918", war von 1996 bis 2005 Leiter des Luftwaffenmuseums der Bundeswehr in Berlin Gatow und von 1998 bis 2006 Mitglied des Kuratoriums des Deutschen Museums München. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Geschichte der Luftfahrt und besitzt seit 1984/85 den Privatpilotenschein für Segelflugzeuge und Motorsegler.

Zeit: 08. November 2014, 11.00 Uhr, Ort: | WIS im Bildungsforum, 4. OG im Seminarraum Süring, Am Kanal 47, 14467 Potsdam. Der Eintritt beträgt 5 €, ermäßigt 3 €

Kontakt:
Zentrum für Militärgeschichte und
Sozialwissenschaften der Bundeswehr
Oberstleutnant
Dr. Harald Fritz Potempa
Zeppelinstraße 127/128
Tel: 0331/9714-578
E-Mail: HaraldPotempa@bundeswehr.org

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