Wissenschaft in Würfeln / Die Wissenschaftsetage eröffnet nach zweijähriger Bauzeit

Information 14/2014

Nach knapp zweijähriger Bauzeit hat heute die Wissenschaftsetage │ WIS im Bildungsforum Potsdam ihre Türen geöffnet. Die Idee eines zentral gelegenen „Schaufensters der Wissenschaft“ hat bereits seit 2004 existiert. „Mit der Wissenschaftsetage im Bildungsforum haben Stadt, Land und wissenschaftliche Einrichtungen diese Idee gemeinsam umgesetzt“, so Oberbürgermeister Jann Jakobs, der 10 Uhr das „rote Band“ durchschnitt. ►Foto: Thomas Hölzel Universität Potsdam, AVZ

Die WIS beheimatet das Forschungsnetzwerk pearls, die Potsdam Graduate School (PoGS), proWissen Potsdam e. V. – Träger der Etage – und die UP Transfer GmbH. Sie wird damit zu einem der bedeutendsten Standorte für Wissenschaftskommunikation, -management und -transfer in der Region.

Herzstück der WIS ist die sich auf 300 m² erstreckende Ausstellung „Forschungsfenster“, für die über 4.000 einzelne Bauteile, zwei Tonnen Weißglas und über 2,5 Tonnen Mineralstoffplatten verarbeitet wurden. Sieben Würfel repräsentieren in Form von Fragen und Einblicken exemplarisch sieben Wissenschaftsbereiche.

Die Besucher zeigten sich begeistert von den modernen Kuben, die mit Exponaten, Modellen und über 20 Touchscreen-Monitoren sowie interaktiven Graphiken und Auszügen ausgestattet sind. Parallel gab es den ersten Vortrag der Vorlesungsreihe „Potsdamer Köpfe“ in der Wissenschaftsetage: der aktuelle Preisträger des Potsdamer Nachwuchswissenschaftler-Preises, Dr. Jan Wölbern, hielt einen Vortrag zum Häftlingsfreikauf aus der DDR. Rund um die Uhr gab es Führungen. Wissenschaftler aus allen Fachrichtungen stellten sich direkt an den einzelnen Ausstellungs-Kuben den Fragen der Besucher. Weitere Programmhöhepunkte waren ein Speed Dating des Wissens, ein Familien-Dingsda sowie ein Wissenschafts-Puppentheater für Kinder.

Dr. Simone Leinkauf, Geschäftsleitung des Vereins proWissen, und Dr. Sigrid Sommer, Bereichsleiterin Öffentlichkeitsarbeit/Marketing der Landeshauptstadt Potsdam, beantworteten am Rande der Veranstaltung Fragen zur Wissenschaftsetage.

Das Forschungsfenster ist in die Wissenschaftsetage integriert. Was erwartet die Besucher neben der Ausstellung in der vierten Etage des Bildungsforums?

Simone Leinkauf: Die Ausstellung „Forschungsfenster“ ist sicherlich das Herzstück der Wissenschaftsetage. Die bereits eingeführte und beliebte Veranstaltungsreihe „Potsdamer Köpfe“ wird künftig hier samstagvormittags stattfinden. Darüber hinaus wird sich die WIS zu einem Treffpunkt von Wissenschaftlern der verschiedenen Disziplinen untereinander und vor allem auch mit der Bevölkerung entwickeln. Es werden hier zahlreiche Veranstaltungen, Tagungen und Kongresse mit nationalen wie internationalen Teilnehmern durchgeführt.

Seit wann tragen Sie die Idee eines Forschungsfensters mit sich herum?

Sigrid Sommer: Die Idee eines „Schaufenster der Wissenschaft“ in der Stadtmitte Potsdams gibt es schon seit mehr als ein Jahrzehnt. An Schwung gewonnen hat das Projekt durch das Potsdamer Jahr der Wissenschaft 2003 und die daraus erwachsene Gründung des Vereins proWissen e. V. im Jahr 2004, an der die Landeshauptstadt Potsdam, die wissenschaftlichen Einrichtungen und die IHK Potsdam beteiligt waren. Seither wurden unterschiedliche Varianten entwickelt und letztlich das Projekt auf den Weg gebracht, das nun erfolgreich eröffnet wird.

Sie haben sich für die Umsetzung der Ausstellung ein sehr junges Team an Bord geholt, z. B. die Studierenden der Fachhochschule. Warum?

Sigrid Sommer: Die Einbindung der Fachhochschule Potsdam war einfach naheliegend: die FHP hat – wenn auch absehbar – einen Standort in der Mitte, und sie hat v. a. das Ausbildungs- und Forschungsprofil, das perfekt zu dieser anspruchsvollen Aufgabe passt. Mit den Studierenden um Alexander Schubert und Prof. Saalfeld konnten wir im Zusammenspiel mit dem Potsdamer Historiker Johannes Leicht hervorragende Fachleute mit hoher Kompetenz für eine Zusammenarbeit gewinnen. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit wollen wir auch für die Aktualisierung und Betreuung der Ausstellung fortsetzen.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Verein empfunden?

Sigrid Sommer: Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Verein ist intensiv, effektiv und auf das gemeinsame Ziel gerichtet, Potsdam als Stadt der Wissenschaft regional, national und international zu positionieren und zwar seit der Vereinsgründung. Mit der Übernahme des Vereinsvorsitzes durch Oberbürgermeister Jann Jakobs ist unsere Zusammenarbeit noch enger geworden. Die Etablierung des „Schaufensters der Wissenschaft“ war von Anfang an ein Gemeinschaftsprojekt. Planung und Realisierung der Wissenschaftsetage im Verbund mit den anderen Einrichtungen des Bildungsforums und der Ausstellung „Forschungsfenster“ hatten in den letzten Monaten oberste Priorität. Wir schätzen uns fachlich wie persönlich und wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können.

Was war die größte Herausforderung?

Simone Leinkauf: Im Prozess der intensiven Kommunikation keine Einrichtung auszulassen, einen Interessenausgleich zu organisieren und dennoch ein auf die Öffentlichkeit orientiertes Projekt zu realisieren: Im Verein proWissen sind neben der Landeshauptstadt Potsdam, einigen Schulen und Unternehmen über 40 Hochschulen und wissenschaftliche Institute vereint. Ein solch umfangreiches Projekt mit so vielen Partnern gemeinsam auf den Weg und zu einer erfolgreichen Umsetzung zu bringen, erfordert von allen Partnern viel Geduld, Initiative und immer wieder auch die Bereitschaft, die eigenen Interessen zugunsten des Gesamtprojektes zurück zu stellen. Das ist uns im gemeinsamen Ringen darum gelungen. Und darauf sind wir mit Recht auch stolz.

Die Wissenschaftsetage 2015 – eine Zukunftsprognose?

Sigrid Sommer: Das Bildungsforum ist 2015 der Publikumsmaget in der Potsdamer Mitte: alle Partner in unserer WG haben großen Zuspruch. Lesungen, Vorträge, Konferenzen, Tagungen, Workshops gibt es 52 Wochen im Jahr und jeder Potsdamer, jede Potsdamerin kennt das Haus und die WIS. Zwei Ausstellungsmodule haben einen ganz neuen Themenschwerpunkt, die anderen sind so beliebt, dass wir nichts ändern dürfen.

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