Der Umgang mit dem kulturellen Erbe in Schlesien nach 1945
Vortrag von Arne Franke im Rahmen der Vortragsreihe »Flucht, Vertreibung, Neubesiedlung nach 1945«
Der Berliner Kunsthistoriker und Denkmalschützer Arne Franke zeichnet in seinem Vortrag die Hauptlinien im Umgang mit dem architektonischen Erbe in den sogenannten »Polnischen Westgebieten« zwischen 1945 und 1989 nach. Den großartigen Leistungen, wie dem Wiederaufbau der Altstadt von Breslau/Wrocław oder des Renaissanceschlosses von Brieg/Brzeg, steht die Verwahrlosung der gesamten Denkmallandschaft, dem Zerfall Hunderter von Schlössern, zahlreicher evangelischer Kirchen und der meisten deutschen Friedhöfe gegenüber. Anhand prägnanter Beispiele erläutert Franke die ideologischen, wirtschaftlichen und soziokulturellen Kontexte, in denen die Erhaltung und Zerstörung von Kulturgut zu sehen sind.
Der Referent
Arne Franke ist Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, studierte an der Universität Frankfurt am Main und arbeitete als Denkmalpfleger in Görlitz. Seit 1997 ist er freiberuflich als Bauforscher, Ausstellungsmacher, Autor und Dozent für Architekturgeschichte und Denkmalpflege tätig.
Die Reihe »Flucht, Vertreibung, Neubesiedlung nach 1945«
Als die deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges Schlesien, Pommern, Ostpreußen, die Neumark und viele andere Regionen des östlichen Europa verlassen mussten, hinterließen sie Städte und Landschaften mit einer jahrhundertelangen Geschichte. Die Neubesiedlung der »Polnischen Westgebiete«, wie sie im Nachkriegspolen genannt wurden, und der Umgang mit den vorgefundenen Kulturgütern gestaltete sich sehr unterschiedlich. Siebzig Jahre nach dem Kriegsende von 1945 versuchen die drei Vorträge einen Rückblick.
Die weiteren Termine
Donnerstag, 19.02.2015, 18:00 Uhr
Wie aus dem ostbrandenburgischen Landsberg an der Warthe das polnische Gorzów wurde
Referent: Robert Piotrowski
Dienstag, 17.03.2015, 18:00 Uhr
Der schwierige Neuanfang. Flüchtlinge und Vertriebene in Brandenburg nach 1945
Referent: Arnd Bauerkämper
Anmeldung
Bitte melden Sie sich für diese Veranstaltung direkt bei der Urania Potsdam an:
Frau Stephanie Fust
T. +49 (0)331 291741
F. +49 (0)331 293683
E-Mail: s.fust@urania-potsdam.de
Eintritt
5,– €
3,– € für Urania-Mitglieder
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums im Rahmen des Jahresthemas 2015 1945. Das östliche Europa nach der »Stunde Null« In Kooperation mit der Urania Potsdam in der gemeinsamen Vortragsreihe »Flucht, Vertreibung, Neubesiedlung nach 1945«.