Der Krieg hat kein Geschlecht, das Militär schon? Militär. Geschichte. Geschlecht.

Guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren,

Männer führen Krieg. Männern sind Täter: kämpfen, (miss)handeln, siegen oder fallen. Frauen sind Opfer: leiden, trauern, helfen oder fliehen.

Ist diese Vorstellung mit unserer Realität und Geschichte vereinbar? Die Geschlechterdimension spielt in der deutschen Geschichtswissenschaft weiterhin eine marginale Rolle. Doch ohne „Geschlecht“ als intersektionale Analysekategorie können wir Geschichte nicht verstehen, so die zentrale These von Karen Hagemann. In ihrem Abendvortrag diskutiert sie Konzepte und Entwicklungen der internationalen Forschung zu Geschlecht, Krieg und Gewalt. Anschließend untersucht sie Veränderungen und Kontinuitäten im Verlauf des 20. Jahrhunderts bis hin zum gegenwärtigen Krieg in der Ukraine. Einmal mehr wird hier das Geschlechterparadox vom Mann als kämpfenden Soldaten und der Frau als zivilem Kriegsopfer medial präsentiert.

Der Abendvortrag ist Teil der Tagung „Der Krieg hat kein Geschlecht, das Militär schon? Militär. Geschichte. Geschlecht.“. Mit dieser Tagung nimmt sich das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr eines in der militärhistorischen Forschung bislang marginalisierten Themenkomplexes an. Obwohl wir seit Langem über „neue“ Kriege diskutieren und obwohl in den meisten Staaten der Welt Frauen in den Streitkräften dienen, scheint in der Antizipation von Kriegen weiterhin ein Geschlechterbild manifest, das von der gesellschaftlichen Realität längst überholt wurde. Es ist ein Geschlechterkonstrukt, das sich im Laufe der Jahrhunderte – abhängig von Raum, Zeit und Gesellschaft – entwickelt und verändert hat, dessen Elemente sich unter dem Einfluss von Krieg und Frieden voneinander gelöst und wieder zusammengesetzt haben.

Abendvortrag: 16. November 2022, 18:00 Uhr: Karen Hagemann "Militär, Krieg und Geschlecht im 20. Jahrhundert"

Tagung: 16. bis 18. November 2022, "Der Krieg hat kein Geschlecht, das Militär schon? Militär. Geschichte. Geschlecht."

Ort: Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), Zeppelinstr. 127/128, 14471 Potsdam

Anmeldung:

für Gäste bis zum 8. November 2022: ZMSBwS3EinladungsMgmt@bundeswehr.org
für Medienvertretende: ZMSBwPressestelle@bundeswehr.org

Alle weiteren Informationen finden Sie auf unserer Website.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Gutzeit
Major und Leiter der Informationsarbeit

Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw)

Das ZMSBw ist die zentrale militärgeschichtliche und sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtung des Bundes und wurde 2013 als Zusammenschluss des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und des …