Alles im Griff? – Neue DFG-Forschungsgruppe untersucht Mechanismen der Selbstregulation

Wie es Menschen gelingt, sich selbst zu regulieren, adäquat auf verschiedenste Situationen zu reagieren und eigene Ziele erfolgreich zu verfolgen, untersucht eine neue Forschungsgruppe an der Universität Potsdam, die in den kommenden drei Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Die Projektgruppe mit dem Titel „Selbstregulation als Ressource in der Bewältigung von Entwicklungsanforderungen – eine prospektive Analyse von der mittleren Kindheit bis zur Adoleszenz“ wird von der Psychologin Prof. Dr. Petra Warschburger geleitet. Die Forschungsgruppe möchte die Entwicklung von Selbstregulation besser verstehen und deren Wirkung auf wichtige Meilenstein der Entwicklung beschreiben. Dabei kann die Gruppe auf bereits vorhandene Daten zur Entwicklung der Selbstregulation im Kindesalter aufbauen und untersucht diese nun im weiteren Verlauf bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Die Sprecherin DFG-Forschungsgruppe, Prof. Dr. Petra Warschburger von der Universität Potsdam, sagt: „Wir erachten Selbstregulation als eine zentrale intrapersonale Ressource, die entscheidend zu einem positiven wie auch negativen Entwicklungsverlauf beitragen kann. Die Rolle von Selbstregulation wurde bereits in verschiedenen psychologischen Teildisziplinen untersucht.“ Ziel der Forschungsgruppe sei es nun, dass diese Teildisziplinen in Austausch miteinander treten und ein gemeinsames Verständnis von Selbstregulation entwickeln, das zur weiteren Theorienbildung beiträgt und die Forschung stimuliert. „Durch die enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen aus Berlin wollen wir zudem den Aufbau eines lokalen, bundesländerübergreifenden Forschungsnetzwerkes vorantreiben“, so die Beratungspsychologin.

Um die vielschichtigen Mechanismen der Selbstregulation und ihre Auswirkungen untersuchen zu können, nehmen die Forschenden eine ganze Reihe von unterschiedlichen Facetten der Selbstregulation in den Blick. Dazu zählen sogenannte basale Facetten (z. B. Arbeitsgedächtnis), aber auch komplexe Facetten (z. B. Emotions- oder Verhaltensregulation). Darauf aufbauend gehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in sechs Teilprojekten verschiedenen Einzelfragen nach. Dafür haben bereits über 1.000 Kinder und Jugendliche an drei Erhebungen einer großen Längsschnittstudie teilgenommen und sollen jetzt, in der wichtigen Entwicklungsphase der Adoleszenz, erneut untersucht werden. So soll eine große Bandbreite von Selbstregulationskompetenzen besser verstanden und zueinander in Beziehung gesetzt werden – und zwar über den breiten Zeitraum von der mittleren Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter.

An der Forschungsgruppe, die in der ersten von zwei möglichen Förderperioden für die kommenden drei Jahre von der DFG gefördert wird, sind fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Potsdam, der International Psychoananalytic University Berlin sowie der Psychologischen Hochschule Berlin beteiligt.

Kontakt: Prof. Dr. Petra Warschburger, Department für Psychologie
Telefon: 0331 977-2988
E-Mail: petra.warschburger@uni-potsdam.de

Medieninformation 01-04-2021 / Nr. 023
Matthias Zimmermann

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01. Apr. 2021

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