Wie kann die Berufsausbildung attraktiver werden? Studie zum Reformbedarf von Oberstufenzentren

Was tun gegen Fachkräftemangel? Hält die Berufsausbildung mit der Digitalisierung Schritt? Welche Rolle spielt die abnehmende Leistungsbereitschaft unter den Auszubildenden? Im Auftrag des Partnerkreises „Industrie & Wirtschaft“ der Universität Potsdam hat der Lehrstuhl für Marketing den Status Quo und Reformbedarf der Berufsausbildung in Westbrandenburg untersucht. Für die Studie, die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam unterstützt wurde, sind zwischen März und Juni 2018 die Schulleitungen von insgesamt zwölf der 13 Westbrandenburgischen Oberstufenzentren befragt worden.

Fachkräfte- und Lehrermangel sind vollends in den Westbrandenburgischen Oberstufenzentren angekommen. Auch bei der digitalen Infrastruktur gibt es der Studie zufolge einigen Nachholbedarf.
„Nur eine attraktive und zeitgemäße Berufsausbildung zieht motivierte und leistungsbereite Azubis an“, sagt Mario Tobias, Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam. „Vor allem qualifizierter Nachwuchs ist ein wichtiges Instrument gegen den Fachkräftemangel.“
„Die Ergebnisse der Studie haben gezeigt, dass Investitionen in Personal und Strukturen nötig sind“, erklärt die wissenschaftliche Leiterin, Prof. Dr. Uta Herbst. „Die Betriebe könnten zum Beispiel durch eine attraktivere Ausbildungsvergütung, flexiblere Arbeitszeiten oder die Übernahme von Kosten für Mobilität und Übernachtungen die Ausbildung interessanter machen.“
Schon jetzt bilden die Oberstufenzentren wichtige gesellschaftliche Ankerpunkte, nicht nur für die Erstausbildung, sondern auch für die berufliche Weiterbildung. Um einen störungsfreien Leistungsfluss im Ausbildungssystem in Gang zu setzen, sollten die Oberstufenzentren künftig wieder angepasst werden an die aktuellen Anforderungen, so ein Fazit der Studie. Die Ergebnisse im Überblick sind im Internet zu finden unter: https://www.uni-potsdam.de/marketing/
Um Erkenntnisse für das gesamte Land zu gewinnen, sind künftig flächendeckende Untersuchungen nötig die auch die Perspektiven der Auszubildenden und der Betrieben widerspiegeln. Hier wären weitere Fragestellungen – wie nach der Internationalisierung der Berufsausbildung und dem Finanzierungsbedarf für die Ausstattung der Brandenburgischen Oberstufenzentren mit modernen Technologien – zu berücksichtigen.

Kontakte:
Prof. Dr. Uta Herbst, Lehrstuhl für Marketing der Universität Potsdam
Telefon: 0331 977-3854
E-Mail: uta_herbst@uni-potsdam.de

Alessandra Ihde, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Marketing
Telefon: 0331 977 362 031
E-Mail: alessandra.ihde@uni-potsdam.de
Internet: www.ls-herbst.de

Medieninformation 29-08-20186 / Nr. 126
Dr. Silke Engel

Universität Potsdam
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