Unwetter verstehen – Potsdamer Forschende befragen Berliner Haushalte zu Starkregen und den Folgen

In den vergangenen Jahren zogen immer wieder Unwetter mit Starkregen über Deutschland hinweg. Mit verheerenden Folgen: Überschwemmungen, unterspülte Straßen und geflutete Keller betrafen gerade in großen Städten viele Haushalte. Forschende der Universität Potsdam wollen herausfinden, wie sich die Auswirkungen reduzieren lassen. Dafür laden sie Menschen in Berlin, die von Starkregenereignissen betroffen waren, zu einer Befragung ein. Diese ist anonym, dauert rund 25 Minuten und ist bis zum 31. Mai 2020 online unter www.starkregen-befragung.de.

Gefahren und Risiken durch Starkregen sind bundesweit seit mehreren Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, nachdem meist sommerliche Starkniederschläge und Gewitter zu überraschenden Überflutungen und Schäden in Siedlungen geführt haben. Vielerorts werden daher nun Konzepte entwickelt, um die Ursachen der Ereignisse besser zu verstehen und ihre Folgen zu mindern. Beispiele dafür sind die Erstellung von Starkregengefahrenkarten, die Etablierung von kommunalen Beratungen für Hausbesitzer sowie die Ausweisung multifunktionaler Flächen und weiterer Retentionsräume. Um solche Angebote zu verbessern, ist es wichtig, von den Erfahrungen der Betroffenen selbst zu lernen.

Um ein umfangreiches Bild der Lage zu bekommen, wurden 2019 in einer ersten Runde betroffene Haushalte zweier unterschiedlich strukturierter Gemeinden befragt: in der Landeshauptstadt Potsdam und dem ländlichen Leegebruch. Es hat sich gezeigt, dass zwischen den Gemeinden große Unterschiede bestehen. Diese betreffen die Ereignisintensität, den Grad und die Art der Vorbereitung, die Wahrnehmung von Verantwortlichkeiten sowie die Einstellung gegenüber Vorsorgemaßnahmen. Mit der nun gestarteten Befragung in Berlin möchten die Forschenden noch besser verstehen, welche Rolle ein großstädtisches Umfeld bei der Entwicklung von Vorsorgekonzepten hat. Die Befragung gliedert sich in die drei Themenschwerpunkte Warnung und Kommunikation, Auswirkungen und Schäden durch Starkregen sowie Risikowahrnehmung und Vorsorge. Zudem soll untersucht werden, welchen Einfluss die aktuelle Corona-Krise auf die Risikoeinschätzung der Befragten hat. Daher wurde der Fragebogen an die aktuelle Situation angepasst.

Die Befragung wird vom DFG Graduiertenkolleg „Naturgefahren und Risiken in einer Welt im Wandel“ und der Arbeitsgruppe „Geographie und Naturrisikenforschung“ der Universität Potsdam durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse werden im Oktober 2020 auf der Internetseite des DFG Graduiertenkollegs NatRiskChange veröffentlicht.

Zur Befragung: www.starkregen-befragung.de

Kontakt:
Prof. Dr. Annegret Thieken, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie, E-Mail: thieken@uni-potsdam.de, Tel.: 0331/977-2984
Lisa Berghäuser, E-Mail: berghaeu@uni-potsdam.de
Lisa Dillenardt, E-Mail: dillenardt@uni-potsdam.de

Medieninformation 20-04-2020 / Nr. 048
Matthias Zimmermann

Universität Potsdam
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam
Tel.: +49 331 977-1474
Fax: +49 331 977-1130
E-Mail: presse@uni-potsdam.de
Internet: www.uni-potsdam.de/presse

Universität Potsdam

Mit über 21.000 Studie­renden und sieben Fakultäten ist die 1991 gegründete Universität Potsdam die größte Hochschule Brandenburgs. Sie ist zugleich die einzige lehrerbildende Einrichtung des Landes …